AlpX Albrecht Route 16. - 22.07.2016

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MTB

Wir haben es geschafft! Nach ca. 500 km + 13800 Hm sind wir in Torbole glücklich und zufrieden angekommen.

Die Albrecht-Route führte uns bei traumhaftem Wetter in wunderschöne Bergregionen in Höhen bis über 2600 m. Die Anstiege waren teilweise sehr anstrengend und anspruchsvoll, ebenso die Trial-Abfahrten.

Bernd Kiessling steuerte souverän unser Begleitfahrzeug. Hiedurch konnten wir mit Tagesgepäck fahren und hatten Ersatzteile usw. mit dabei.

Die Teilnehmer waren v.l.n.r.: Erich Dörfler, Sarah Lechner, Rudi Neumann, Johann Böhner, Herbert Spengler, Thomas Berger und Markus Kolb.

Entgegen der Albrecht-Route starteten wir nicht in Garmisch sondern bei noch etwas frischen Temperaturen in Füssen, was uns auf 92 km und 2033 Hm brachte. Vorbei an den Königsschlössern ging es hoch zur Bleckenau, vorbei an der Jägerhütte, bevor uns die erste Trailabfahrt am Schützensteig zum Plansee erwartete. Über Griessen und Ehrwald ging es auf Feld- und Forstwegen hoch zum Fernpass (1266 m). Weiter über Nassenreith, Imst nach Zams.

 

2. Tag: Zams - St. Anton - Heilbronner-Hütte - Galtür - Fima Tal - Ischgl - Bodenalpe

Es wurde heute richtig heiß! Während Erich und Rudi die Route über die Heilbronner Hütte mit 73 km & 2300 Hm wählten, fuhr die restliche Gruppe die etwas einfachere Variante mit 40 km & 1450 Hm über Tobadill, Almstüberl nach Ischgl.

Der lange Anstieg nach St. Anton hatte es bereits in sich. Es folgte eine schöne Auffahrt auf Schotterwegen vorbei an der Konstanzer-Hütte zur Heilbronner-Hütte auf 2310 m. Die traumhafte Landschaft entschädigte für die 1300 Hm am Stück. Kurz vor der Heilbronner-Hütte hatten wir den 1. Plattfuß - neuer Schlauch und weiter gings. Es folgte eine Tragepassage über ca. 30 Minuten, bis der Gipfel erreicht war. Die Abfahrt in Richtung Kops-Stausee ist bei diesem Wetter ein Traum, weiter rasant bis Galtür und durchs Fimbertal bis Ischgl. Weitere 250 Hm absolvierten wir mit der Seilbahn und die restlichen 200 Hm mit dem Bike bis zur Bodenalpe. Die Bodenalpe ist sehr ordentlich und zu Abend gab es ein super Biker-Menü.

 

3. Tag: Bodenalpe - Fimberpass - Groisch - Scoul - Alp Astras - Tschierv

Gestartet um 8:30 ging es von der Bodenalpe (1848 m) erst einmal auf gut fahrbarem Schotterweg hoch zur Heidelberger Hütte auf 2264 m. Auf dem Pfad über den Fimberpass (2608 m) mussten wir teilweise schieben. Nun ging es auf Trails runter bis auf 2035 m, bis wieder gut fahrbare Forstwege in Richtung Groisch folgten. Kurz vor Scoul waren wir teilweise im Zieleinlauf der Bike-Transalp unterwegs. Eine kleine Rast in der Mittagshitze brachte leider nur wenig Erholung. Wir füllten unsere Wasserflaschen wieder auf und es folgte der nächste längere Anstieg zur Alp Astras & Pass da Costainas von 1254 m auf 2252 m. Über Lü folgte der letze Abschnitt bis Tschierv in der Schweiz. Am Enden standen 65 km und 2100 Hm auf dem Tacho.

In Tschierv haben wir das Hotel Staila ausgewählt. Zu unserer Freude gab es hier einen Bike-Waschplatz und eine spezielle Bike-Garage. Der Chef des Hauses war sehr gastfreundlich. Und was für ein Zufall, Andreas Albrecht, der Erfinder der Route war an diesem Abend zu Gast im Hotel Staila. Selbstverständlich nützten wir die Gelegenheit für ein nettes Gespräch unter Bikern. Am nächsten Morgen stand uns Herr Albrecht noch für ein Gruppenfoto (rechts) zur Verfügung.

4. Tag: Tschierv (Schweiz) - Passo Val Mora (Grenze Schweiz/Italien) - Torri di Fraele - Passo Verva - Grosio

Entlang dem MTB-Weg 444 ging es über zahlreiche Kehren bis zur Alpe Praveder. Die morgendliche Frische im Wald war sehr angenehm und es sollte wieder ein sonniger Tag werden. Das Hochtal ist bei diesem Wetter einfach überwältigend und wir halten oft an, um diese Augenblicke festzuhalten. Am Passo Val Mora verlassen wir die Schweiz über die grüne Grenze. Am Passo Fraele geraten die gewaltigen Stauseen ins Blickfeld. Nach Tori di Fraele ging es in der dritten Serpentine rechts ab auf der alten Militärstraße "Decouville" in Richtung Arnoga. Es folgte eine schwere Schotterpiste zum Passo Verva. Nach einem Schotter-Downhill machen wir Rast im Bergdörfchen Eita. Es folgt eine rasante Abfahrt über 1000 Höhenmeter und in Grosio wartet schon Bernd mit unserem Vereinsbus und das Hotel "Sasella" auf uns.

Der Tacho zeigte auf 73 km relativ angenehme 1384 Höhenmeter.

5. Tag: Grosio - Passo dell Alpe - Gaviapass - Ponte di Legno

Das Wetterglück verlässt uns auch am 5. Tag nicht. In Le Prese stand uns die steile, aber zunächst gut fahrbare Auffahrt nach Fumero bevor. Schnell beginnen die Steilstücke, welche mit groben Steinplatten gepflastert sind. Mein Tacho zeigt eine Steigung von bis zu 21 %. Aber wie sagt Hebbo immer "alles fahrbar". Eine dreiviertel Stunde quälen wir uns, bis sich das Hochtal bei San Bernardo mit seiner ganzen Schönheit öffnet - Wahnsinn! Das letzte Stück zum Passo dell'Alpe ist gut fahrbar, bis wir zur Gaviapass-Straße hinab rollen. Hier folgt das letzte Teilstück bis zur Passhöhe. Bei einer Tasse Cappuccino mit Apfelstrudel sind wir umgeben von anderen stolzen Bezwingern der Passhöhe. Bei der Abfahrt teilen wir uns. Unsere "Alles Fahrbar Downhiller" wählen die relative neue Trialabfahrt der Bike-Transalp, während sich die anderen für die rasante Abfahrt in Richtung Pezzo und weiter bis Ponte di Legno entscheiden.

Der 5.Tag brachte 46 km und 2200 Hm.

6. Tag: Ponte di Legno - Passo Montozzo - Mezzana - Dimaro - Madonna di Campiglio

Tatsächlich sitzen alle - auch die, die wegen ihrer „Leiden“ diesen Tag aussetzen wollen - zeitig abfahrbereit auf ihren Rädern. Rudi wegen Sitzbeschwerden und Goggi wegen seiner Achillessehne übernehmen dafür mit Bernd die Gepäckverladung, die anderen starten Richtung Passo Tonale und biegen bald auf eine gemütliche Forststraße ins Vall di Pezzo ab. Kurz vor dem gleichnamigen Ort weist bereits ein Schild auf unser Etappenziel, das Rifugio Bozzi hin. Die angegebene Höhe von 2478 m löst ein etwas mulmiges Gefühl aus, aber gemeinsam gehen wir die Sache an. Endlich haben alle in kurzem Abstand das Rifugio erreicht, wegen drohendem Wetterumsturz beschließen wir aber, den Sattel Forcellina di Montozzo direkt anzugehen. Schiebenderweise nähern wir uns dem Scheitelpunkt, die letzten Höhenmeter sind so steil, dass Abrutschen droht. Sarah lässt sich auch jetzt nicht helfen, sie will das Rad alleine hoch wuchten. In weiten Schwüngen führt die Strecke auf Wanderwegen hinunter, ein paar Rinnsale sind zu überwinden, bevor mit Blick auf den Lago di Pan Palu die Herausforderung beginnt. Der Pfad wird steiler, die Kehren werden enger, loses Geröll fordert den ganzen Mann. Nach der Überquerung eines Baches über eine neu gebaute Brücke wandelt sich das Ganze in eine angenehmere Abfahrt, wobei sich hier Sarah, vielleicht etwas übermütig durch ihre bisherige Leistung, vor einer Schotterpassage verbremst und stürzt. Ohne körperlichen oder technischen Schaden fährt sie aber umgehend weiter, am Rifugio Fontanino stärken wir uns bei einem „Radler-Menü“.

Bis Mezzana teilen wir uns wieder die Strecke mit den TransAlp’lern, danach verlassen wir den ausgewiesenen Radweg und fahren auf der Straße bis nach Dimaro. Bevor wir uns an die letzten 15 km machen, versorgen uns unsere Busfahrer noch mit Essen und Trinken und übernehmen unser Tagesgepäck. Hier sind zwar weitere 200 Höhenmeter angesagt, bis wir nach Madonna di Campiglio einschwenken.

Daten: 2400 Höhenmeter, 74 km, 6 Stunden 15 Minuten im Sattel.

 

 

7. Tag: Madonna di Campiglio - Malga Brenta Bassa - Passo del Gotro - Stenico - Passo Ballino - Tenno - Riva

Der Gardasee ruft und bis auf Goggi sind wieder alle im Sattel. Mit dem reichhaltigen Frühstück verschaffen wir uns eine gute Grundlage über die letzten 65 km und 1120 Hm. Wir fahren durch den noch frischen Wald in Richtung Rifugio Vallesinella. Bald haben wir den Hohlweg zum Lago d'Agola erreicht. Es folgt der letzte größere Anstieg, der es mit einer heftigen Schiebepassage nochmals in sich hat. Am Bärenpass eine kurze Verschnaufpause und ein Foto. Eine traumhafte und schnelle Abfahrt auf Schotter bis zum Rifugio Brenta beginnt. In Stenico nochmals Wasser fassen, ein Riegel oder Gel und weiter geht's zum letzten Anstieg zum Passo Ballino. Trotz einem Gewitter haben wir uns entschieden weiter zu fahren. Vorbei am Tennosee ging es ab jetzt immer bergab. Mit dem ersten Blick auf dem Gardasse hat es aufgehört zu regnen - Regenklamotten wieder runter und mit flottem Tempo ging es rein nach Riva. In Torbole dann der obligatorische Sprung in den Gardasee - was für ein Gefühl!

Wir haben es ohne große Pannen und Stürze bei traumhaften Wetter geschafft. Die Tour haben wir am Abend in der Pizzaria Al Porto und in der Wind's Bar ausklingen lassen.

Rudi Neumann

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