Ultracycling-Event "Race Around Austria"

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Rennrad

Erich Dörfler
Die Langstreckenradler im Dress des RVA Buchloe sind v.l.n.r.: Erich Dörfler, Max Schwarz, Michael Liebold, Max Bittl, vor ihrem Versorgungsfahrzeug.

In 72 Stunden nonstop mit dem Rennrad rund um Österreich.

Vier Sportler, darunter ein Teilnehmer des RV Adler Buchloe, belegen Platz 5 beim Ultracycling-Event "Race Around Austria".

Nicht umsonst wird die Veranstaltung "Race Around Austria" als das härteste Radrennen Europas angepriesen: Die Teilnehmer, ob Vierer-, Zweierteams oder Einzelstarter, umrunden Österreich nonstop mit dem Fahrrad. Erich Dörfler vom RV Adler Buchloe stellte sich gemeinsam mit Max Schwarz, Michael Liebold und Max Bittl dieser sportlichen Herausforderung. Bereits im vergangenen Jahr waren sie die 400 Kilometer von Buchloe zum Gardasee an einem Tag geradelt. Dieses Jahr nun standen schier utopische 2.200 Kilometer und 30.000 Höhenmetern auf dem Plan - und sie schafften das eigentlich wahnsinnige Ziel innerhalb 3 Tagen und 28 Minuten.

Am Mittwochabend, 12. August, um 19:06 Uhr fiel im oberösterreichischen St. Georgen der Startschuss. Mit viel Gegenwind starteten sie in die erste Nacht, die anfangs durchs meist ebene Mühlviertel führte. Weiter ging es entlang der ungarischen und slowenischen Grenze nach Süden, bevor die Strecke nach Westen Richtung Osttirol führte. Der Großglockner war ein mächtiges Hindernis, dem auch der Silvretta Pass auf dem Weg nach Vorarlberg kaum nachstand. Innsbruck und Kufstein stellten die letzten Etappen hin zum Ausgangspunkt im Attergau dar.

"Ziel war es natürlich, die 2.200km so schnell wie möglich zu absolvieren. Dazu musste auch immer ein Radfahrer auf der Strecke sein", sagt Teamchef Schwarz, der die einzelnen Etappen vorab im Detail durchgeplant hat. Ein stündlicher Wechs elmodus ermöglichte es, dass die Sportler zwischen ihren Fahrten rund drei Stunden "Pause" hatten, während der sie im Wohnmobil etwas essen und sich ausruhen konnten. An richtigen Schlaf war aber aufgrund der mitunter kurvenreichen Passagen allerdings kaum zu denken. "Wirklich erholsam war das definitiv nicht", erinnert sich Dörfler. Er und seine Mitstreiter kamen so nur zu wenigen Minuten Schlaf, bevor sie wieder auf ihr Fahrrad steigen mussten. "Aber auch unser Schlafmangel tat der Stimmung im Team keinen Abbruch." Das war unter anderem auch den sechs Betreuern zu verdanken, die ihre vier Schützlinge emotional unterstützten, sie anfeuerten und sie stets mit guter Musik und ausreichend Essen versorgten. Abwechslung vom doch etwas eintönigen Einerlei aus Eiweißriegel und Energy-Drink waren dabei die Käsekuchen-Happen, die Equisa zur Verfügung gestellt hatte.

Eine weitere Aufgabe der Betreuer, allesamt Freunde und Familienmitglieder, war es, mit Hilfe eines Roadbooks des Veranstalters das Team auf den Straßen rund um Österreich zu navigieren. Es musste stets ein Radfahrer in Bewegung sein, der von einem Pace-Fahrzeug begleitet werden musste. Die Rennradler, die nicht auf der Strecke waren, hielten sich im Wohnmobil auf, das ebenfalls dauernd auf Achse war. Sobald ein Wechsel am nächsten der rund 80 festgelegten Punkte stattfinden sollte, musste der "Neue" in Position gebracht werden, um einen fliegenden Wechsel zu ermöglichen, erst danach konnte der ausgelaugte Fahrer aufgesammelt werden. Bei kurvenreichen Abfahrten wurde es bisweilen knapp, am Radler vorbei zum nächsten geplanten Wechselpunkt zu kommen, da das sperrige Wohnmobil gegenüber dem Radler klar im Nachteil war. Aber bis auf eine 30-minütige Zwangspause aufgrund eines schweren Gewitters, einer Unterbrechung wegen einer Reifenpanne und einem Adrenalinschub wegen einem Aussetzer einer elektronischen Schaltung lief alles reibungslos ab.

Nach drei Tagen und 28 Minuten erreichte das Team am Samstagabend das Ziel in St. Georgen, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 30 Kilometer pro Stunde entspricht. Begleitet von einem Kamerateam des Veranstalters, konnte die gemeinsame Zieleinfahrt des Viererteams per Livestream verfolgt werden. "Das Gefühl, es wirklich geschafft zu haben, war unbeschreiblich und alle Anstrengungen der letzten 72 Stunden waren vergessen", sagt Dörfler, außerdem seien sie mehr als zufrieden mit ihrer Platzierung. Als Amateurteam belegten sie unter den Viererteams Platz fünf von 10. Eine erneute Teilnahme nächstes Jahr schließen die vier nicht aus, denn trotz der vielen Vorbereitungen und der großen Belastung war es für alle Beteiligten ein unvergessliches Erlebnis.

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